Es ist eines der größten Bauprojekte im süddeutschen Raum: Auf dem Metro-Gelände in Schwabing entsteht ein neues Quartier mit 200 Mietwohnungen und einem großen Hotel. Hier soll es alles geben, von der Sozialwohnung bis zum Luxus-Penthouse.
Ein Kapitel aus der baulichen Geschichte der Schwabinger Nachkriegszeit ist zu Ende. An der nördlichen Leopoldstraße sind Bagger und Lastwagen im Dauereinsatz. Altes verschwindet, Neues kommt. Auf der Länge von einem halben Kilometer entstehen bis 2017 200 Mietwohnungen, Büros, Geschäfte und ein Hotel mit 275 Zimmern. Es handelt sich um eines der größten Bauprojekte im süddeutschen Raum. Als architektonisch besonders aufregend galt dieser Abschnitt der SchwabingerHauptstraße nie. Das Areal war jahrzehntelang geprägt durch den riesigen Metro-Supermarkt mit Tankstelle und Parkplätzen sowie durch die eher unscheinbaren Türme des Hotels Holiday Inn. Zwei Ausnahmen müssen bei der Beschreibung der städtebaulichen Tristesse auf dieser Seite der Leopoldstraße erwähnt werden: In unmittelbarer Nachbarschaft zum Metro-Gelände stand in den Siebzigerjahren der popfarbene Vergnügungs- und Einkaufspalast Schwabylon des renommierten Schweizer Architekten Justus Dahinden. Nur ein paar Blocks weiter, in der Johann-Fichte-Straße, entwarf er auch das ungewöhnliche Gebäude für das Spitzenrestaurant Tantris. Das Schwabylon war schon nach wenigen Jahren ein Pleiteobjekt und wurde abgerissen. Das Tantris gibt es noch immer, das Haus steht inzwischen sogar auf der Denkmalliste. Weg sind inzwischen das Holiday Inn und der riegelartige Großmarkt.